Unsere kleine Kissenlehre
Mit dem richtigen Kissen zur optimalen Schlafposition
Im Schlaf regeneriert der Körper. Das heißt, wer besser schläft lebt auch besser und mit einem erholsamen Schlaf nehmen Sie aktiv Einfluss auf Ihre Gesundheit. Leider ist erholsamer Schlaf aber keine Selbstverständlichkeit und wenn man dann noch weiß, dass der Mensch ca. ein Drittel seines Lebens mit schlafen verbringt wird es umso wichtiger, das richtige Schlafklima, Schlafsystem und Kissen zu haben.
So verschieden die persönlichen Anforderungen an ein Kissen auch sind, so unterschiedlich die Schlafgewohnheiten sind, so unterschiedlich ist auch, welches Kissen man verwenden sollte und auf welche Art und Weise man sein Kissen zum Einsatz bringt. Zum Beispiel sollte die Kissenstützfunktion bei weichen Matratzen besser sein als bei harten Matratzen.
Ein Kissen sollte einige wichtige Aufgaben erfüllen. Allerdings gibt es kein Patentrezept, welches das Beste oder Richtige Kissen für Ihr Leiden ist. Auch sollte man dem neuen Nackenstützkissen Zeit für die Umgewöhnung geben, oft kann man erst nach einigen Nächten beurteilen und entscheiden, ob man es als angenehm empfindet.
Die wichtigste Funktion des Kopfkissens ist die Lagerung der Halswirbelsäule in ihrer natürlichen S-Form. Ein gutes Kopfkissen zeichnet sich durch große Flexibilität aus, denn der Schlafende kann seine Liegeposition mehrmals in der Nacht wechseln und das Kissen sollte sich nach jeder Bewegung neu anpassen.
Der besonders kritische und schmerzempfindliche Teil der Halswirbelsäule, der Nacken, soll entlastet und gleichzeitig gestützt werden, braucht eine anatomische und orthopädische Unterlage, einen stabilen Halt, denn er trägt die Last des Kopfes. Muskeln und Sehnen halten ihn aufrecht und ermöglichen seine Bewegung. Durch die richtige Lagerung wird ein abknicken oder überdehnen der Nackenmuskulatur verhindert was dann wiederum Verspannungen sowie Nacken- und Kopfschmerzen vermeiden kann. Zu harte Kissen können sich nicht der individuellen Kopfform und dem Gewicht des Schlafenden anpassen und behindern die Funktion der Nerven und Blutgefäße.
Die richtige Kissengröße:
Achten Sie bei der Kissengröße darauf, dass nur der Kopf- und Nackenbereich zum liegen kommen, nicht Ihre Schultern. Nur so kann Ihre Schulter optimal in die Matratze einsinken. Auch Orthopäden raten aus den oben genannten Gründen von großen Kissen grundsätzlich ab. Wir empfehlen Ihnen zum Schlafen deshalb ein Kissen der Größe 40 x 60 cm oder 40 x 80 cm. Diese praktischen Kissenmaße haben heutzutage – völlig zurecht – die alte Kissen-Standardgröße 80 x 80cm nahezu komplett aus den deutschen Schlafzimmern verdrängt. Das traditionelle, quadratische Kissenformat ist im Alltag recht unhandlich. Meist liegt der halbe Oberkörper unbequem auf dem Kissen. Knickt man es in der Mitte, damit es kleiner wird, ist es oft viel zu hoch.
Die Schlafposition, die bei Ihnen überwiegt, sollte maßgeblich für die Auswahl des Kissens entscheidend sein.
Seitenschläfer:
Mehr als die Hälfte aller Menschen schlafen überwiegend auf der Seite. Wichtig ist, dass das Kopfkissen das Schulter-Hals-Dreieck ausfüllt und den Kopf hochhält, um ein Abknicken oder Überstrecken der Halswirbelsäule zu vermeiden. Daher knuddeln sich Seitenschläfer Ihr Kissen gerne so zurecht, dass es den Kopf gut stützt. Bitte beachten Sie, dass allzu weiche Kissen nicht die nötige Tragfähigkeit besitzen, um eine ausreichende Abstützung des Kopfes in der Seitenlage zu gewährleisten.
Rückenschläfer:
In der Rückenlage sollte das Kissen die Nackenhöhlung, also den Bereich zwischen Hinterkopf und Schulter ausfüllen, um so eine angenehme Entlastung zu gewährleisten. Gleichzeitig sollte das Kissen jedoch nicht allzu hoch sein, viele Rückenschläfer bevorzugen etwas flachere Kissen.
Bauchschläfer:
Bauchschläfer benötigen flache Kissen, oft wird sogar ganz auf das Kopfkissen verzichtet. Dies kommt daher, weil die Halswirbel durch die seitliche Haltung des Kopfes ohnehin stark belastet werden und ein hohes Kissen die Wirbelsäule noch zusätzlich biegen würde. Ob es sinnvoll ist, einen Bauchschläfer mittels eines Nackenstützkissens auf den Rücken zu „zwingen“, sei dahingestellt. Letztendlich ist entscheidend, dass der Mensch sich in seiner Schlafposition wohl fühlt und gut schlafen kann.
Breitschultrige Menschen:
Als Faustregel gilt: Breitschultrige Männer brauchen ein höheres Kissen als zierliche Frauen, das gleiche gilt auch für schwerere Menschen – auch sie kommen mit einem hohen Kissen besser zurecht. Das kommt daher, dass breite Schultern und ein höheres Gewicht leicht „zu tief“ in die Matratze einsinken können. Um dies zu verhindern, sollte der Kopf etwas höher gelagert werden, und schon sinkt die Schulter nicht mehr so tief ein.